Basilisken an der Fassade der Hauptpost Basel
Der Basilisk, ein Mischwesen aus Hahn, Schlange und Drachen, ziert in Basel zahlreiche Brunnen, bewacht die Brücken in der Innenstadt und schmückt Fassaden – darunter auch die der Hauptpost Basel.
Tief unter den Gassen Basels hauste einst das bekannteste Monster Basels: der Basilisk. Zumindest wenn man der berühmtesten Basler Basiliskenlegende Glauben schenkt. Laut dieser hatte das Fabeltier seine Höhle unter dem heutigen Gerberbrunnen. Eine Inschrift über dem Brunnen aus dem Jahr 1927 erinnert noch daran. Laut Fabel ist der Basilisk trotz seiner geringen Grösse sehr gefährlich: Mit seinem Blick kann er Felsen sprengen und Menschen versteinern lassen.
Erzählungen, in denen der Basilisk vorkommt, gibt es in verschiedenen Ländern, darunter etwa in Deutschland oder Österreich. In Basel reichen die Spuren des Basilisken weit zurück – bis ins späte 15. Jahrhundert. Damals machten sich humanistische Gelehrte, die sich um die Erforschung der antiken Sprachen bemühten, Gedanken über den Ursprung des Namens «Basel» und leiteten ihn von dem Fabeltier «Basilisk» ab. Spätestens im 16. Jahrhundert wurden Basilisken zu Wappenträgern des Basler Wappens. Heute ist der Basilisk aus dem Basler Stadtbild nicht mehr wegzudenken und ist vom Ungeheuer zum Maskottchen geworden: Er ist Namensgeber verschiedenster Unternehmen, schmückt die grünen Basilisken-Brunnen und ist auf unterschiedlichen öffentlichen Gebäuden präsent.
Einst zierte das Wappentier auch die Fassade des Kaufhauses am Rindermarkt. Heute befindet sich an dem Standort die Hauptpost Basel – und die Basilisken aus dem 16. Jahrhundert sind darauf immer noch sichtbar. In den 1950er Jahren wurde das Original des Kaufhausreliefs über dem Portal an der Gerbergasse eingelassen. Zwei weitere, neuere Basilisken zieren die Fassade in der Freien Strasse: Oberhalb der Uhr halten sie das Basler Wappen in den Klauen. Während im Innern des Gebäudes die Sanierungsarbeiten voranschreiten, halten sie an der Fassade unbeeindruckt die Stellung.
Fotos © Bruno Caflisch
Quellen
Dr. phil. Martin Möhle, Denkmalpflege Basel-Stadt
https://altbasel.ch/fragen/basilisk.html